Neurosensitivität – Hochsensibilität – HSP #3

Insights zu Sensitivitätstypen - Fähigkeiten, Licht- und Schattenseiten

Worum geht es heute?

  • Sensitivitätstypen: die Generelle-, Vulnerable- und Vantage-Sensitivität.
  • Sensitivitätstypen-Test von Dr. Patrice Wyrsch
  • Fähigkeiten, Licht- und Schattenseiten
  • Selbstbestimmter Umgang mit meiner Fähigkeit zur Neurosensitivität

Im vorhergehenden Blogartikel #2 hatte ich unter anderem die Selbsttests von Dr. E. Aron zur Selbsteinschätzung verlinkt. Möglicherweise hat dieser Hinweis dazu geführt, daß Du/Sie sich gefragt haben: „Bin ich neurosensitiv?“ Damit ist der erste Schritt der eigenen Klärung gemacht und vielleicht hat die Erkenntnis bereits zu einer gewissen Erleichterung geführt.

Immer wieder erlebe ich, daß die Kenntnis über Neurosensitivität eine befreiende Wirkung hat und diese möchte ich weiter unterstützen.

Die nächsten Schritte, sich selbst noch besser kennenzulernen

1. Der erste Schritt ist also, sich die Frage zu stellen und zu beantworten „Verfüge ich über Neurosensitivität?“.
Für mich als auditiver Wahrnehmungstyp ist hier schon die Art der Fragestellung wegweisend, lesen wir doch mal genau herein:

  • Bin ich neurosensitiv?
  • Habe ich Neurosensitivität?
  • Verfüge ich über die Fähigkeit zur Neurosensitivität?

Welchen Unterschied machen diese zwar inhaltlich vergleichbaren, jedoch von dem Ausdruck der dahinterliegenden Haltung sehr verschiedene Fragestellungen für Sie/Dich? Welche dahinterliegende Haltung zeigt sich? Ich freue mich über Feedback!

2. Der zweite Schritt ist die Analyse der Ausprägung der vorhandenen Hochsensibilität, auch dazu habe ich einen Link zu Dr. E. Arons Homepage im vorhergehenden Artikel aufgeführt.
Neurosensitivität bietet eine große Vielfalt an Facetten und Ausprägungen. So vielfältig, wie wir Menschen sind.

3. Die bestehende Neurosensitivität zu differenzieren und zu analysieren ist dann der nächste, der dritte Schritt: mit dem Blick auf die Sensitivitätstypen. Denn durch genetische Veranlagung, Kindheit, Prägung, die gesamte eigene Biographie entwickeln sich deutlich unterschiedliche Gewichtungen und Ausprägungen der Neurosensitivität. Bereits 2015 publizierte Professor. Dr. Michael Pluess folgende vier Sensitivitätstypen:

Generelle Sensitivität: aus der Historie eines Menschen mit überwiegend neutraler Umwelt / Biographie (Kindheit, Prägung, Lebenserfahrung) reflektiert die vorhandene Sensitivität durch eine recht gleichmäßig gewichtete, erhöhte sensitive Empfänglichkeit für sowohl positive als auch negative Reize.

Vulnerable Sensitivität: aus der Historie eines Menschen mit überwiegend nachteiliger Umwelt / Biographie (Kindheit, Prägung, Lebenserfahrung) reflektiert die vorhandene Sensitivität durch eine erhöhte sensitive Empfänglichkeit für Reize der negativen Art. Positive Reize dagegen werden eher schwach wahrgenommen.

Vantage Sensitivität: aus der Historie eines Menschen mit überwiegend unterstützender und fördernder Umwelt / Biographie (Kindheit, Prägung, Lebenserfahrung) reflektiert die vorhandene Sensitivität durch eine erhöhte sensitive Empfänglichkeit für positive Reize. Dafür werden negative Reize eher schwach wahrgenommen. Somit erklärt sich auch der Begriff der „Vantage-Sensitivität“: hergeleitet vom englischen „Advantage“ – dem Vorteil.

Geringe Sensitivität: abschließend sei noch die vierte Möglichkeit der geringen Sensitivität erwähnt. Diese liegt vor, wenn keine Sensitivitäts-Gene vorhanden sind. In diesem Fall sprechen wir nicht mehr von Hoch – oder Neurosensitivität.

Sensitivitätstypen- Test:

Die Thematik der Sensitivitätstypen hat Dr. Patrice Wyrsch innerhalb seiner Dissertation zur Neurosensitivität weitergeführt und entwickelte u.a. den Sensitivitätstypen- Test.

Der Test analysiert die individuellen Ausprägungen in Richtung Generelle-, Vulnerable- oder Vantage- Sensitivität. Im Anschluß an den Erhalt des Ergebnisses besteht die Möglichkeit, weitere Insights direkt von Dr. Patrice Wyrsch online zu dem jeweiligen Typ zu erhalten.
Link zum Sensitivitätstypen-Test https://sensitivitaetstyp.com/

An dieser Stelle möchte ich bereits hinweisen auf den hohen Wert der besonderen Aufmerksamkeit und bewussten Blick auf neurosensitive Mitarbeiter im Kontext von Arbeit und Unternehmen. Diesem Aspekt folgt ein gesonderter Blogartikel.

Licht- und Schattenseiten der Neurosensitivität

Jeder Sensitivitätstyp hat eine individuelle Ausprägung von dazugehörigen Licht- und Schattenseiten. Zu diesen verschiedenen Seiten einige Beispiele:

  • Zu den Lichtseiten können gehören: ausgeprägte Fähigkeit zur Empathie, Erhöhte Wahrnehmung, Vertiefte Informationsverarbeitung, Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt, Kreativität, Intuition, etc.
  • Zu den Schattenseiten können gehören: Entscheidungsschwäche, erhöhte Anfälligkeit für Überstimulation, die Tendenz zur Konfliktvermeidung, Perfektionismus mit hinderlicher Tendenz, Überreizung in Form von Temperatur-, Geruchs- und Geräuschempfindlichkeit, Schmerzempfindlichkeit, etc.

Selbstbestimmter Umgang mit meiner Fähigkeit zur Neurosensitivität

Diese Licht- und Schattenseiten zu identifizieren und entsprechende Lösungsstrategien für die Schatten- sowie verstärkende Formate für die Lichtseiten zu entwickeln ist Aufgabe der gemeinsamen Coachingarbeit. So kann beispielsweise eine Zielsetzung sein, sich von einer vulnerablen- oder generellen Sensitivität hin zur Vantage-Sensitivität zu entwickeln.

Darin steckt die Botschaft, nicht alles hinnehmen zu müssen, sondern selbstbestimmter mit der Fähigkeit zur Neurosensitivität umgehen zu können.

Wie geht es weiter?

  • Hochsensitivität im Kontext von Arbeit und Unternehmen

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